Am Mittwochshöck vor Ostern analysierten Andi v.G., Markus und ich die bevorstehende Witterung und sprachen von einem möglichen Bisensoring in Herrliberg am Ostermontag. Beat und Markus kreierten die Idee den Nordeinfluss zu nutzen und diesen an Beats Hausberg der Hohwacht zu wagen. Eine kleinere Gruppe von FLY-IN‘ler fand sich somit um 11.30 Uhr in Lauwil ein. Neben Beat waren dies Peter, Rolf mit Micha, Markus und ich.
Doch bevor wir den Schirm in den Wind stellen konnten, mussten wir den teils recht steilen, im oberen Teil "gschlifrigen" Weg unter die Füsse nehmen. Aus der von Beat als gemütliche 1-stündige Wanderung eingestuften Aufstieg wurden es deren 5 Viertelstunden und anscheinend habe ich auch eine andere Vorstellung was "gemütlich" bedeutet.
Doch auch ich kam ausgepowert oben an. Bereits lagen 2 Schirme am Startplatz bereit und eine Gruppe vom Süddeutschen machte sich Einer nach dem Anderen in die Luft. Jetzt kam etwas Hektik auf, denn es wurde ganz toll aufgedreht und zusätzlich schloss sich die Wolkendecke schnell. Also auch schnell raus, aber wo geht es denn hoch? Das wird sich wohl auch der am Schirm unter mir gedacht haben, wer ist es denn? einer von uns oder wer, ah einer aus Wehr. Ich fand dann doch noch den Lift und sah schon bald den von Süden anfliegenden Vögel direkt ins Cockpit. Peter hatte bereits so kalte Finger, dass er in der Luft Turnübungen vollführte. Das Ganze war mir nun nicht mehr ganz geheuer und so machte ich mich Richtung Westen davon.
Trotz voll geschlossenem Deckel, sporadisch fallenden Schneekristallen fanden sich immer wieder Stellen wo es stieg, aber eben Oben das Limit des Südanfluges mit den 1750 Metern. Nicht nur die Finger begannen die Kälte zu spüren, sondern nun gefror mir auch das Wasser im Camelbag. Über dem Raimeux kam neben dem Nordwind auch noch die Bise dazu, da musste ich die Bremsen in den Händen behalten. Weiter Richtung Delemont stieg es plötzlich grossflächig, so dass ich in die Ohren griff und den Beschleuniger bis zum Anschlag drückte. Als ich schon weit von den Hügeln weg war, begann es langsam wieder zu sinken. Nun liess ich den Flug ausgleiten und landete zwischen Hauptstrasse und Bahn irgendwo da wo nicht mehr viele Deutsch verstehen.
Eine nette Familie mit Hund nahm mich dann mit und brachte mich in Delémont an die Kreuzung nach Basel. Bereits das 3. Auto ein Bus von der Sonnhalde aus Gempen hielt an und schon bald sass ich zwischen den Patienten die von einem Ausflug zurückkamen. Das Zentrum ist eine soziale Dienstleistung für Menschen mit einem Begleitungsbedarf, besonders für solche aus dem Autismus-Spektrum, ich habe mich jedenfalls wohl gefühlt :-). Die Patienten und auch 2 Begleiterinnen hatten Freude an mir und meiner heutigen Geschichte, denn es ist ja schon sonderbar dass einer mit einem so grossen Rucksack unterwegs ist. Bettina und die nette Sie mit Kappe, braunen Augen, rotem Lippenstift und 11-jährigem Mischlingshund (Namen habe ich leider vergessen) brachten mich bis zur Tramhaltestelle Aesch wo ich dann ins Tram umstieg. Ein ganz besonderer Ostermontag-Ausflug mit vielen Eindrücken, Erlebnissen und 39.11 CCC-Punkten ging so zu Ende. (Bericht Kurt)