Clubberichte

2019

Vortrag Hannes Papesh

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«Kontrollblick» oder der etwas wehmütige Rückblick auf goldene Zeiten

Am 16.01.19 trafen sich eine Schar meist langjähriger Gleitschirmflieger von Fly-In, Hohwacht und Wehr um zusammen mit Gleitschirm-Ikone Hannes Papesh die Entwicklungen in der Randsportart Gleitschirm noch einmal Revue anzuschauen. Weil Hannes in seinem Studium zum Biologen wenig Geld besass, kaufte er sich eine grössere Menge Stoff. Mit Grossmutters Nähmaschine entstand daraus sein erster Gleitschirm der bereits eine beachtliche Leistung besass.

Dass Hannes Papesh ein spezieller Typ ist, zeigt sich nicht nur in seinem Namen der aus (2H, 2A, 2N, 2E, 2S, 2P) besteht, nein wir haben es auch den ganzen Abend live erleben dürfen. Schnell fanden sich auch alte Hasen unter den Zuhörern und zusammen mit den gezeigten Bildern alter Gleitschirme entwickelte sich ein interessanter Dialog.
Zusammengefasst kann man sagen: Die Gleitschirmscene hatte in den 80-er Jahren einen enormen Boom bei dem auch Geld verdient werden konnte. Das was heute als Revolution verkauft wird hat es in der Vergangenheit alles schon einmal gegeben. Singleskin-Geräte werden alle 20 Jahre neu erfunden.

Über 20 Jahre war Hannes bei Nova und entwickelte in dieser Zeit einige der Erfolgsmodelle wie Phocus, Pheron und Phantom die alle mit seinen Initialen begannen. Nach einem kurzen Abstecher zu Advance gründete er zusammen mit langjährigen Wegbegleitern im 2017 die neue Gleitschirmmarke PHI welche einmal mehr aus seinen Initialen besteht. «Die Substanz von Nova ist in meiner neuen Marke, zurückgeblieben ist eigentlich nur noch der Name».

Durch das vorhandene Know How, die eigens entwickelte sehr ausgereifte Software und das kleine Team wurde das 1. Modell die Symphonia zu einem sicheren A-Flügel mit Leistung im B-Bereich. Innerhalb eines guten Jahres ist die Palette auf 6 unterschiedliche Modelle mit Total gut 30 Flügel angewachsen. Das neuste Baby, der Maestro, soll eine herausragende Leistung haben, «aber glaube nie einem Gleitschirmentwickler sondern fliege den Flügel selber». Neben der Software ist das Testen das Wichtigste um einen guten Flügel bauen zu können. Der Testpilot muss somit seine Sache verstehen und beherrschen, so erhielten wir die Info «die bei Advance waren leider etwas Wasserscheu».

Ganz lieben Dank Hannes für diesen tollen Abend.